Forêt de Paimpont - 18 km
Wald von Paimpont: Reich des Sagenkönigs Artus und Schauplatz der Abenteuer von Lanzelot und der anderen Ritter der Tafelrunde
Ziel unseres heutigen Ausflugs sollte der Forêt de Paimpont sein. Für alle , die sich wundern, dass wir an einem Dienstag zu einer Tour aufbrechen - in Frankreich ist heute Feiertag : Toussaint.
Der sagenumwobene Wald liegt ca. 40 km südwestlich von Rennes. Er wird auch Wald von Brocéliande genannt, was etwas geheimnisvoller klingt (Reich der Druiden). Früher bedeckte dieser Wald weite Teile der Bretagne; Flächenrodungen und Naturkatastrophen haben den Forst im Laufe der Zeit jedoch schrumpfen lassen.
Der Wald von Paimpont zählt nach Carnac als das zweite große megalithische Gebiet der Bretagne (es gibt hier unzählige Dolmen, Menhire und Gräber. Darüber hinaus gilt der Wald als das Reich des Sagenkönigs Artus und seiner Tafelrunde.
Da diese Tour unsere erste selbst organisierte Tour war, wollten wir nicht ganz ohne Kartenmaterial aufbrechen, da es in diesem Wald mehr als 300 km ausgezeichnete Wanderwege gibt. Was macht ein Student, wenn er das Geld für eine 10 € Wanderkarte sparen will ? Er macht sich zunächst im Internet auf die Suche und nachdem er dort nichts Brauchbares hat auftreiben können, hört er sich unter den Mitstudenten um, die aus dieser Gegend kommen. Glücklicherweise konnte uns Faustine weiterhelfen und somit stand unserem Ausflug an Allerheiligen nichts im Wege. Bei strahlendem Sonnenschein brachen wir in die Sagenwelt auf und fanden recht schnell den auf der Karte angegebenen Startpunkt unserer 12 km-Tour. Die ersten Meilensteine waren der Jungbrunnen von Brocéliande und das Grab Merlins
(nur
zur Erinnerung: der Zauberer und Prophet Merlin war der Berater von
König Artus). Um 1820 soll sich an dieser Stelle noch ein
megalithisches Grab aus der Zeit zwischen 3000 und 2000 v. Chr.
befunden haben; heute besteht Merlins Grab aus zwei aufrecht
aneinandergelehnten Schieferplatten und einer Stechpalme inmitten eines
mit kleinen Steinbrocken ausgelegten Kreises.
Es folgten Kilometer in dem Wald von Paimpont – der Weg war gut ausgezeichnet, so dass wir schnell die Angst verloren, den Weg zum Wagen nicht mehr wiederzufinden. Die erste Hürde auf dem Weg zur Chapelle Saint-Jouan stellte jedoch ein großer, kläffender Vierbeiner dar, der nicht angekettet war. Das Herz rutschte uns ins in die Hose – jedoch nicht zum letzten Mal an diesem Tag, wie sich später herausstellen sollte .....
Hunde die bellen, beißen nicht – das sagten wir uns immer wieder und immer wieder und schafften es, den Bauernhof unbeschadet zu passieren. Schwieriger gestaltete sich dann schon der folgende Abschnitt zur Ville Fortin. Die gelbe Wegmarkierung hatten wir nach einigem Suchen zwar gefunden, der angegebene Weg wurde jedoch von Viehzäunen unterbrochen. Da die Zäune nicht unter Strom standen, entschlossen wir uns, den Markierungen zu folgen. Nach wenigen Minuten der nächste Zaun – dieser stand plötzlich unter Strom (was Céline leider am eigenen Leibe erfahren musste). Da es aber keine andere Möglichkeit gab gab, setzten wir auch an dieser Stelle den Weg fort ..... (während der letzten Tour hatten wir schließlich auch einige Zäune passiert !)
..... was wir nach wenigen Sekunden bereuten !!!! Ein großes, bellendes und zähnefletschendes Untier (ich übertreibe an dieser Stelle wirklich nicht) setzte sich in Bewegung, um den Hof samt Kühen, denen wir uns näherten, zu bewachen. Was sollten wir nur machen ? Wir hatten beide Megapanik, bemühten uns langsam umzukehren –bloß keine hektischen Bewegungen ! (mit laut klopfendem Herzen) und waren, als wir außer Reichweite waren, etwas ratlos, wie unsere Wanderung weitergehen sollte. Da wir nur unsere grobe Zeichnung mit einigen Wegmarkierungen hatten, diese aber wegen der Bestie zu nichts zu gebrauchen war, blieb uns nichts anderes übrig als umzukehren. Wir folgten der Strasse (eher ein kleiner Feldweg) und hofften so mit einigen Umwegen auf die ausgeschilderte Strecke zu stoßen (das erklärt auch, warum die Wanderung im Endeffekt keine 15 km sondern ca. 18 km umfasste). Das war dann auch nicht das größte Problem, sondern vielmehr die 3 Hunde, denen wir unterwegs noch begegnen sollten ..... Nur einer von ihnen stellte sich als Schoßhund heraus – die anderen waren fast so ungemütlich wie die erste Erscheinung. Mit wackeligen Knien und pochendem Herz erreichten wir dann gegen fünf den Wagen und beschlossen, den zweiten Teil unserer Entdeckungstour ein anderes Mal anzutreten ........
........ die Fortsetzung folgt also in den kommenden Wochen.